Bei G-Tronic handelt es sich um eine Automatikgetriebserie, die man manuell steuern kann und die nicht nur bei Mercedes-Benz-Fahrzeugen, sondern auch bei SsangYong-Modellen zum Einsatz kommt. Im Jahre 1981 stellte man den ersten Vertreter von G-Tronic als 4-Gang-Automatikfahrzeuggetriebe vor. Die modernen Getriebe besitzen inzwischen 9 Gänge. Dabei handelt es sich ausschließlich um Fahrzeuggetriebe, welche die Daimler AG selbst entwickelt. Wichtige Kennzeichen dieser Getriebe sind deren optimale Leistung, die Zuverlässigkeit sowie die Möglichkeit, auch hohe Drehmomente zu übertragen.
Die Funktionsweise von G-Tronic
Die Basis von G-Tronic sind klassische Automatikgetriebe mit hydraulischem Drehmomentwandler sowie elektronischer Steuerung. In den 1990er Jahren begann man dann damit, ein Drehmomentwandlerschloss einzusetzen. So konnte der Fahrer erstmals den höchsten gewünschten Gang voreinstellen (und dementsprechend einen oder gleich oder mehrere Gänge, die höher lagen, ausschließen). Für spätere Automatikgetriebeversionen entwickelte man sogar einen Modus, in welchem man komplett manuell schalten konnte.
Solche Getriebe haben oftmals eine Reihe von Automatikbetriebsarten, wie beispielsweise Comfort, Sport sowie Eco. Den gewünschten Betriebsmodus kann der Fahren dann mit Hilfe einem Spezialschalter, einer Taste oder aber einer Mittelkonsolenauswahltaste bestimmen. Zum Umschalten auf den manuellen Getriebemodus muss der Schalthebel auf „D“ gestellt werden, damit Sie im Anschluss den Wahlhebel in die linke Richtung zum “-“-Zeichen bewegen können, um den aktuellen Gang einzulegen. In der Folge genügt es in den Hebel zum “+” oder “-” zu führen, um einen höheren oder aber niedrigeren Gang einzulegen. Zusätzlich können Sie bei entsprechender Fahrzeugausstattung auch eine Lenkradschaltwippe nutzen, um den Gang manuell zu ändern.
Weit verbreitete Getriebe des Typs G-Tronic
Variante | Bezeichnung | Gangazahl | Maximaler Hubraum in L | Maximales Motordrehmoment in Nm | Baujahr | Fahrzeugantrieb | Modelle von Mercedes-Benz | Modelle von SsangYong |
4G-Tronic | 722.3 (W4A040) | 4 | 6,0 | 570 | 1981 | Hinterradantrieb | E Klasse W123; S Klasse W126; SL R107; S Klasse W140; SL R129; E Klasse W124 | ― |
4G-Tronic | 722.4 (W4A020) | 4 | 3,0 | 250 | 1981 | Hinterradantrieb | E Klasse W123; S Klasse W126; E Klasse W124; C Klasse W202 | ― |
5G-Tronic | 722.6 (W5A330, W5J400, W5A580) | 5 | 3,5; 4,3; 6,0 | 350; 420; 580 | 1996 | Hinterradantriebsowie Allradantrieb | S Klasse W221; C Klasse W202; E Klasse W211; C Klasse W204; E Klasse W212; C Klasse W203; S Klasse W140; M Klasse W163; S Klasse W220 | Rexton Y200; Rodius AJ |
5G-Tronic | 722.7 (W5A180) | 5 | 1,9 | 205 | 1998 | Vorderradantrieb | A Klasse W168; Vaneo W414 | ― |
7G-Tronic | 722.9 (W7X550, W7A700, W7B700, ) | 7 | 3,5; 5,5; 6,3 | 550; 700; 850 | 2003 | Hinterradantrieb sowie Allradantrieb | S Klasse W221; C Klasse W204; S Klasse W220; E Klasse W211; C Klasse W205; M Klasse W164; M Klasse W166; E Klasse W212 | Chairman W |
9G-Tronic | 725.0 (NAG3) | 9 | 6,7 | 1000 | 2013 | Hinterradantrieb sowie Allradantrieb | GLE W166; C Klasse W205; E Klasse W213; S Klasse W222; CLS W218; GLS X166 |
Die häufigsten Mängel der Getriebe G-Tronic
Probleme | Getriebevariante |
Getriebeüberhitzungen durch Getriebeölkühlerverstopfungen. | 722.3 (W4A040); 722.4 (W4A020) |
Ausfall der Feder im Bereich des Rückwärtsgangkupplungssystems. | 722.4 (W4A020); 722.3 (W4A040) |
Das Vakuummodulatorventil versagt oft. | 722.3 (W4A040); 722.4 (W4A020) |
Weil die Buchse im Bereich zwischen den einzelnen Getriebewellen nicht ausreichend stark ist, versagt diese häufig. | 722.6 (W5J400,W5A330, W5A580) |
Die Ventilgehäusemagnetventile verstopfen durch die Kupplungsverschleißreste. | 722.6 (W5J400, W5A330, W5A580) |
Das Drehmomentwandlerverriegelungsmagnetventil versagt vorzeitig. | 722.6 (W5J400, W5A330, W5A580) |
Die Platine im Ventilgehäuse versagt. | 722.9 (W7X550, W7A700, W7B700); 722.7 (W5A180) |
Beschädigungen im Bereich Ihrer Kupplungstrommeln. | 722.7 (W5A180) |
Vibrationen, die durch einen aggressiven Fahrstil entstehen, führen zu schweren Getriebegehäuseschäden. | 722.9 (W7X550, W7B7000, W7A70) |
Durch Getriebeölverschmutzungen oder das Versäumnis, dieses rechtzeitig zu erneuern, kann das Getriebe nicht mehr richtig arbeiten. | 725.0 (NAG3) |
Kommentieren